Das Suhrental will die Innenentwicklung und den haushälterischen Umgang mit dem Boden stärken

Der Vorstand des Regionalverbands Suhrental (RVS) hat das vollständig revidierte Regionale Entwicklungskonzept Suhrental/Ruedertal (REK) verabschiedet. Es ersetzt das bisherige REK von 2012. Damit will der Regionalverband vermehrt in funktionalen Räumen planen und die Zusammenarbeit der Gemeinden fördern. Ziel ist es, die Siedlungen innerhalb der bestehenden Bauzonen weiterzuentwickeln und moderat zu verdichten, um so das Kulturland für die Nahrungsmittelproduktion und Biodiversität zu erhalten.

 

Aufgrund der geänderten raumplanerischen Rahmenbedingungen, dem Austritt der Gemeinde Kölliken aus dem RVS und der Fusion der Verbandsgemeinden Attelwil und Reitnau war eine umfassende Überarbeitung notwendig. Der RVS fördert die Zusammenarbeit unter den zehn Gemeinden und unterstützt sie bei ihren kommunalen Aufgaben.

 

In funktionalen Räumen planen

Dabei wird künftig vermehrt in funktionalen Räumen geplant – über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg. Das REK ist ein bewährtes Instrument zur Formulierung gemeinsamer Entwicklungsvorstellungen. Es bildet eine Richtlinie für die Entscheide der Behörden und die Koordination mit den Nachbarregionen. Für die Grundeigentümerschaften ist es nicht verbindlich. Das REK besteht aus thematischen Konzeptplänen und einem Bericht mit Leitsätzen und Massnahmen.

 

Herausforderungen für die Gemeinden

Wichtige Herausforderungen für die Verbandsgemeinden sind die hochwertige Innenentwicklung und der haushälterische Umgang mit dem Boden. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Umgang mit dessen Folgen kommt der nachhaltigen Raumentwicklung eine zentrale Bedeutung zu. Die Planungen sollen im Suhrental und Ruedertal deshalb auf die Grundsätze der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Dabei ist den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermassen Rechnung zu tragen. Eine hitzeangepasste Siedlungsentwicklung wird in Zukunft auch im ländlichen Raum immer wichtiger.

 

Bauzonenreserven regional bewirtschaften

Den Regionalplanungsverbänden kommt neu eine wichtige Rolle bei der Bewirtschaftung der Bauzonenreserven zu. Gemäss kantonalem Richtplan bauen sie ein Flächenmanagement auf und bewirtschaften die so genannten «Siedlungsgebietstöpfe». Die Arbeitszonenbewirtschaftung ist für den RVS von zentraler Bedeutung, da in der Region keine grösseren Flächenreserven für das Gewerbe mehr vorhanden sind.

 

Standortvorteil Landschaft

Die landschaftlichen Qualitäten mit den attraktiven Natur- und Naherholungsräumen sowie einer multifunktionalen Kulturlandschaft gehören zu den wichtigsten Standortvorteilen der Region Suhrental/Ruedertal, die zu sichern sind. Als wichtiges Naherholungsgebiet will der RVS den Bekanntheitsgrad des Suhren- und Ruedertals steigern und nachhaltige Tourismus- und Freizeitangebote fördern. Mit Massnahmen zur Förderung der Ökologie im Siedlungsgebiet wird ein Beitrag zur Vernetzung geleistet.

 

Siedlung und Verkehr

Bei der Abstimmung von Siedlung und Verkehr liegt der Schwerpunkt auf der Verkehrsberuhigung und der Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere auf den Schulwegen. Die Siedlungsentwicklung soll so erfolgen, dass die Verkehrssysteme dies verkraften können. Daher setzt sich der RVS dafür ein, dass die Anschlüsse an den öffentlichen Verkehr (öV) auch in den peripheren Gemeinden verbessert werden und künftig vermehrt Formen alternativer Mobilität zu prüfen sind.

 

Prozess abgeschlossen

Der RVS hat sein Regionales Entwicklungskonzept Suhrental/Ruedertal (REK) von 2012 vollständig revidiert. Der Vorstand hat das REK an seiner Sitzung vom 24. November 2021 beschlossen. Das revidierte REK wurde vom Vorstand erarbeitet. Die Verbandsgemeinden wurden mehrmals zur Vernehmlassung eingeladen. Die kantonale Abteilung Raumentwicklung des BVU hat die Konzeptinhalte des REK als zielführend beurteilt. Das REK bilde eine wertvolle Planungsgrundlage für die Verbandsgemeinden.