Erfreuen Sie sich ebenfalls über die aktuell herrlich blühenden Wiesenblumen? Wissen Sie, weshalb beispielsweise Mohn- und Kornblumen wieder vermehrt in der freien Natur bewundert werden können? Und haben Sie gewusst, dass das Gebiet der Graströchni Holziken ein wichti- ger Rastplatz für Zugvögel ist und dass dort schon über 150 verschiedene Vogelarten gesichtet wurden? Dies und vieles mehr konnten die rund 30 Teilnehmer am LQ-Rundgang des Regional- verbandes Suhrental erfahren.
Seit dem Jahr 2016 können sich Landwirte aus unserer Region am Landschaftsqualitätsprojekt (LQ) des Bundes beteiligen. Übergeordnetes Ziel ist, die regionaltypischen, prägenden Landschaftsele- mente sowie attraktive Erholungslandschaften und wertvolle Lebensräume zu erhalten und bestehende Defizite aufzuheben. Im Suhren- und Ruedertal werden durch das Projekt insbesondere die abwechs- lungsreichen Ackerflächen, Hochstammobstgärten und Hecken gefördert. Dabei ist die Vernetzung der Lebensräume von grosser Bedeutung. Rund 90 Landwirte in der Region beteiligen sich mit viel Enga- gement am Landschaftsqualitätsprojekt und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhalt der intak- ten Natur und zur Biodiversität.
Im Suhren- und Ruedertal wird das Landschaftsqualitätsprojekt durch den Regionalverband Suhrental begleitet. Im Zusammenspiel mit der Arbeitsgruppe Landschaftsentwicklungsprogramm (LEP), welche ebenfalls vom Regionalverband Suhrental ins Leben gerufen worden ist, werden verschiedenste Pro- jekte im gesamten Verbandsgebiet geplant und umgesetzt.
Anlässlich des LQ-Rundganges vom 27. Mai 2021, welcher bei herrlichem Wetter im Gebiet Matte / Hard in Holziken stattgefunden hat, erzählten engagierte Landwirte, welche Massnahmen sie im Rah- men des LQ-Projekts auf ihrem Hof umgesetzt haben. So war beispielsweise zu erfahren, dass ein Sandhaufen für die Wildbienen aus ganz speziellem Sand gebaut werden muss. Dieser Spezialsand stammt praktischerweise aus dem nahegelegenen Kies- und Sandwerk Hubel in Schöftland. Auf dem Rundgang konnte eine Vielzahl verschiedenster Wiesenblumen, wie beispielsweise der dunkelrot blü- hende Inkarnat-Klee bewundert werden. Durch die intensive Landwirtschaft ist er fast verschwunden. Heute blüht er im Suhrental dank dem Einsatz unserer Bauern wieder. Das LQ-Programm hat einen wesentlichen Beitrag zur Sensibilisierung der Landwirte geleistet. Noch vor wenigen Jahren wäre es keinem Bauern in den Sinn gekommen, auf ebenen grossen Feldern Hecken zu pflanzen. Heute wird es zum Glück wieder gemacht. Auf dem Rundgang war zu erfahren, dass bei vielen Landwirten ein Sinneswandel stattgefunden hat. Es wurde erkannt, dass Hochstammobstgärten, Hecken und Mager- wiesen durchaus kombiniert werden können mit der wirtschaftlichen Produktion von hochwertigen land- wirtschaftlichen Produkten und das Biodiversität nicht nur ein Modewort ist, sondern auch der Landwirtschaft nützt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert von der Artenvielfallt, welche durch die ver- schiedenen umgesetzten Massnahmen entstanden ist. So wurde festgestellt, dass man zwar das Ge- biet bestens kennt und doch so vieles nicht weiss. Die herrlich blühenden Wiesen werden künftig mit Bestimmtheit noch mehr geschätzt. Steht doch ein grosses Engagement der heimischen Landwirtschaft dahinter.
Der Regionalverband Suhrental bedankt sich ganz herzlich für den interessanten Abend mit den span- nenden Ausführungen von Jakob, Peter und Simon Lüscher, sowie von Daniel Leutwyler, Birdlife Kölli- ken, für seine Erläuterungen zur Graströchni. Einen herzlichen Dank geht ebenfalls an alle anderen Landwirte, Natur- und Vogelschutzvereine und weitere Organisationen, welche sich für den Erhalt und der Pflege unserer wunderschönen Landschaft engagieren.
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